Lady Macbeth - Charakterisierung
Stell dir vor, du liest einen Brief und planst direkt danach einen Mord - genau so lernen wir Lady Macbeth in Akt 1, Szene 5 kennen. Sie ist definitiv keine typische Ehefrau des 17. Jahrhunderts!
Nachdem sie Macbeths Brief über die Prophezeiung gelesen hat, denkt sie sofort daran, Duncan zu ermorden. Shakespeare zeigt uns hier eine Frau, die keine Skrupel hat und extrem ehrgeizig ist. Sie kritisiert sogar ihren Mann, weil er "zu voller Milch menschlicher Güte" ist - für sie ist Ehre eine Schwäche.
Besonders interessant wird's, wenn Lady Macbeth die Geister anruft, sie zu "entweiblichen". Sie weiß nämlich, dass sie als Frau gesellschaftlich eingeschränkt ist und nicht selbst handeln kann. Deshalb will sie Macbeth manipulieren und ihre "Geister in sein Ohr gießen".
💡 Merktipp: Lady Macbeth verbindet männliche und weibliche Eigenschaften in einer Person - sie ist gleichzeitig brutal und charmant, dominant und gesellschaftlich gefangen. Diese Widersprüche machen sie zu einer der komplexesten Figuren Shakespeares.