Moralbegründung und Moralethik
Stell dir vor, du müsstest entscheiden, was ein wirklich gelungenes Leben ausmacht - genau das haben sich Philosophen seit Jahrhunderten gefragt. Aristoteles glaubte, dass Eudaimonia (das gute Leben) durch Tugenden erreicht wird, die immer die goldene Mitte zwischen Extremen finden. Mut liegt zum Beispiel zwischen Feigheit und Tollkühnheit.
Kant dachte ganz anders: Für ihn zählt nur die Pflichterfüllung. Sein kategorischer Imperativ besagt, dass du nur so handeln sollst, wie du wollen würdest, dass alle anderen auch handeln. Wenn jeder lügen würde, würde das Vertrauen in der Gesellschaft zusammenbrechen.
Der Utilitarismus von Bentham und Mill hat einen pragmatischen Ansatz: Eine Handlung ist richtig, wenn sie das größte Glück für die größte Anzahl bringt. Das klingt fair, aber was ist mit Minderheiten?
Merke dir: Jede Moraltheorie hat ihre Stärken, aber auch blinde Flecken. In der Praxis brauchst du oft Elemente aus mehreren Theorien.