Historischer vs. Kerygmatischer Jesus
Stell dir vor, du müsstest zwischen einem Geschichtsbuch und einem Glaubensbuch über dieselbe Person unterscheiden - genau das passiert bei Jesus. Der historische Jesus ist die reale Person, die vor 2000 Jahren gelebt hat, während der kerygmatische Jesus das Glaubensbild ist, das nach seiner Auferstehung entstanden ist.
Diese Unterscheidung ist mega wichtig, weil sie zeigt, wie aus einem jüdischen Wanderprediger der Christus des Glaubens wurde. Kerygma bedeutet übrigens "Verkündigung" - also die Botschaft, die seine Anhänger nach seinem Tod verbreitet haben.
Merktipp: Historisch = was wirklich passiert ist, Kerygmatisch = was geglaubt wird
Der historische Jesus war ein frommer Jude aus Nazareth, geboren ca. 4-7 v. Chr. Er hatte vier Brüder und Schwestern, arbeitete als Zimmermann wie sein Vater Josef und sprach aramäisch, griechisch und hebräisch. Römische Historiker wie Plinius erwähnen ihn, aber ohne theologischen Hintergrund.
Seine Geburt war völlig normal - keine Engel, keine besonderen Zeichen, keine Aufmerksamkeit von wichtigen Leuten. Seine Kindheit und Jugend verliefen "ohne jeglichen Glanz", wie die Notizen es ausdrücken. Er wurde später ein Wanderprediger, schloss sich Johannes dem Täufer an und sammelte eine Anhängerschaft um sich.
Jesus bedeutet übrietzt "Jahwe hilft" oder "Gott hilft". Er machte Dinge, die andere sonderbar fanden, und sorgte für Aufruhr im Tempel, als er die Händler und Geldwechsler rauswarf. Am Ende wurde er von Pontius Pilatus und den Hohepriestern verurteilt, nachdem ihn einer seiner Jünger verraten hatte.
Der Kerygmatische Jesus
Hier wird's richtig spannend - denn jetzt geht's um den Jesus des Glaubens! Der kerygmatische Jesus wird im Jahr 0 in Bethlehem geboren, genau wie die Prophezeiung es vorhergesagt hatte. Seine Geburt wurde von Engeln angekündigt, und Maria war Jungfrau.
Christos bedeutet "der Gesalbte" und aus Jesus wird nun der Messias, der Retter der Juden. Er soll das Volk von den Römern befreien und das Reich Gottes näher bringen. Die Familie muss nach der Geburt das Land verlassen, weil ein böser König Jesus töten will - aber ein Engel warnt sie rechtzeitig.
Dieser Jesus ist sowohl Gott als auch Mensch, Gottes Sohn. Bei seiner Taufe öffnet sich der Himmel und Gott bekennt sich zu seinem Sohn. Er vollbringt Wunder, erzählt Gleichnisse und predigt: "Wer Gott vertraut, erhält ewiges Leben."
Wichtig für die Klausur: Der kerygmatische Jesus stirbt bewusst für die Sünden der Menschen, aufersteht von den Toten und sendet den Heiligen Geist!
Seine letzten Worte sind "Es ist vollbracht", und nach der Auferstehung gibt er seinen Jüngern den Auftrag, seine Botschaft allen Völkern zu bringen. Danach steigt er in den Himmel auf. Die Evangelien berichten über diese Version von Jesus - sie ist theologisch-religiös geprägt und dreht sich um Themen wie innere Umkehr, Gerechtigkeit und Nächstenliebe.