Bluttransfusionen und medizinische Ethik
Die Ablehnung von Bluttransfusionen ist eines der bekanntesten und kontroversesten Merkmale der Zeugen Jehovas Lehre. Diese Haltung basiert auf ihrer Interpretation bestimmter Bibelstellen, die das Verzehren von Blut verbieten.
Highlight: Die Zeugen Jehovas lehnen jede Art von Bluttransfusionen ab, auch in lebensbedrohlichen Situationen.
Diese strikte Ablehnung erstreckt sich auch auf moderne medizinische Behandlungen, die Blutprodukte verwenden. So wird beispielsweise auch während der COVID-19-Pandemie eine Therapie mit aus dem Blutplasma filtrierten Antikörpern abgelehnt.
Example: Ein Zeuge Jehovas würde eher alternative Behandlungsmethoden wie blutsparende Operationstechniken oder Medikamente zur Blutbildung akzeptieren als eine Bluttransfusion.
Diese Haltung hat zu ethischen Debatten in der Medizin geführt, insbesondere wenn es um die Behandlung von Kindern geht, deren Eltern Zeugen Jehovas sind. Es stellt Ärzte vor das Dilemma, zwischen der Achtung religiöser Überzeugungen und ihrer ärztlichen Pflicht, Leben zu retten, abwägen zu müssen.
Die Ablehnung von Bluttransfusionen ist ein zentraler Aspekt der Zeugen Jehovas Kritik und hat in der Vergangenheit zu rechtlichen Auseinandersetzungen und öffentlichen Diskussionen geführt. Es bleibt ein sensibles Thema, das die Grenzen zwischen religiöser Freiheit und medizinischer Ethik auslotet.