Wahrheitstheorien (Teil 1)
Es gibt verschiedene philosophische Theorien, die versuchen, das Wesen der Wahrheit zu erfassen:
Die Korrespondenztheorie besagt, dass eine Aussage wahr ist, wenn sie mit der Realität übereinstimmt. Beispiel: "Da steht ein Mensch" ist wahr, wenn tatsächlich ein Mensch dasteht. Problematisch ist hierbei die Subjektivität von Aussagen und die Schwierigkeit bei abstrakten Konzepten.
Nach der Kohärenztheorie ist eine Aussage wahr, wenn sie sich in ein stimmiges System von Aussagen einfügen lässt, die als wahr gelten. Wie ein Puzzleteil muss die Aussage zum Gesamtbild passen. Probleme entstehen bei der Frage, ab wann ein System als kohärent gilt und dass voneinander unabhängige Systeme einander widersprechen können.
Die Konsenstheorie definiert Wahrheit über vier Ansprüche im Diskurs: Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Richtigkeit und Verständlichkeit. Alle Diskursteilnehmer müssen gleichberechtigt sein, argumentativ vorgehen und ohne Zeitdruck zu einem Konsens gelangen.
🗣️ Die Konsenstheorie klingt demokratisch, aber stell dir vor: Kann eine Mehrheitsentscheidung bestimmen, ob die Erde flach oder rund ist? Wahrheit und Mehrheitsmeinung sind nicht immer dasselbe!