Ein Leben zwischen Armut und Widersprüchen
Stell dir vor, du wächst in einer Familie mit 6-7 Kindern auf, wo der Vater trinkt und die Mutter schlägt. Genau so sah Édouards Kindheit aus, bevor sein Vater die Familie verließ, als er fünf war.
Der Vater verkörperte klassische Männlichkeitsvorstellungen - Männer dürfen nicht weinen, alles Weibliche wird verachtet. Trotzdem hatte er überraschende Interessen: Er liebte die Oper, verkleidete sich als Frau und tanzte gerne. Diese Widersprüche zeigten sich auch, als er vor Eddy weinte und ein Céline Dion-Lied sang.
Die Beziehung zwischen Vater und Sohn war eisig und distanziert. Eddy sehnte sich nach Aufmerksamkeit, wurde aber meist ignoriert oder sogar öffentlich abgelehnt. Besonders schmerzhaft: Als der Vater vor allen sagte, er hätte lieber einen anderen Sohn gehabt.
Das soziale Milieu prägte alles - Armut, keine Perspektiven, Schulabbruch mit 14 (was als "männlich" galt). Ein Teufelskreis aus sozialer Reproduktion und Selbstausgrenzung.
Merke dir: Der Text zeigt, wie gesellschaftliche Strukturen und toxische Männlichkeit Familien zerstören können.