Bruttoinlandsprodukt - Der Wirtschafts-Check für Länder
Du kennst bestimmt Sätze wie "Die deutsche Wirtschaft wächst um 2%". Dahinter steckt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - der wichtigste Indikator für die wirtschaftliche Stärke eines Landes. Es misst den gesamten Wert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb der Landesgrenzen produziert werden.
Ins BIP fließt praktisch alles rein: dein Einkauf im Supermarkt, staatliche Ausgaben für Schulen, Firmeninvestitionen in neue Maschinen und sogar der Handel mit anderen Ländern. Auch Baukosten und was Unternehmen auf Lager legen, zählt mit.
Vier verschiedene BIP-Arten helfen Wirtschaftsexperten bei der Analyse: Das nominale BIP zeigt die Rohdaten, das reale BIP berücksichtigt die Inflation. Die Wachstumsrate zeigt, ob's bergauf oder bergab geht, während das BIP pro Kopf die Bevölkerungsgröße mit einrechnet.
Der Unterschied zwischen nominalem und realem BIP ist mega wichtig: Nominales BIP rechnet mit aktuellen Preisen, kann also durch Inflation verfälscht werden. Reales BIP nimmt ein festes Basisjahr als Vergleich - so siehst du, ob wirklich mehr produziert wurde oder nur alles teurer geworden ist.
💡 Merktipp: Reales BIP = echtes Wachstum, nominales BIP kann durch Inflation "aufgebläht" sein!
Das BIP lässt sich auf drei verschiedene Wege berechnen: Entstehungsrechnung (was wurde produziert?), Verwendungsrechnung (wofür wurde Geld ausgegeben?) und Verteilungsrechnung (wer hat das Geld bekommen?). Alle drei Methoden sollten theoretisch zum gleichen Ergebnis führen.
Trotzdem hat das BIP seine Schwächen: Schwarzarbeit, Drogen- oder Waffenhandel tauchen nicht auf. Ehrenamtliche Arbeit wird ignoriert, und Umweltschäden können das BIP sogar positiv beeinflussen - wenn ein Öltanker verunglückt und teure Rettungsaktionen nötig werden, steigt paradoxerweise das BIP.