Wilson-Zyklus - Der ewige Kreislauf der Ozeane
Stell dir vor, die Erde wäre ein riesiges Puzzle, das sich ständig neu zusammensetzt! Genau das passiert mit den 6 Großplatten unserer Erde: der afrikanischen, europäischen, antarktischen, pazifischen, indo-australischen und nord-südamerikanischen Platte.
Vor 300-15 Millionen Jahren gab es den Urkontinent Pangäa, der später in Laurasia und Gondwana zerbrach. Der Geologe Wilson entwickelte in den 1960ern den plattentektonischen Zyklus, der aus sechs Phasen besteht.
Phase A: Öffnungsprozess beginnt mit dem Graben-/Riftstadium. Eine kontinentale Platte bricht auf, wenn Magma aufsteigt und Druck erzeugt - wie beim Oberrheingraben oder dem Ostafrikanischen Grabensystem.
💡 Merktipp: Der Wilson-Zyklus ist wie ein Zeitlupe-Film der Erdgeschichte - nur dass ein "Film" mehrere hundert Millionen Jahre dauert!
Im Rotes-Meer-Stadium erweitert sich der Graben und wird vom Meer überflutet. Das Atlantik-Stadium folgt: Die Kontinente driften auseinander, Seafloor-Spreading (Meeresbodenausbreitung) schafft neuen Ozeanboden, und ein echter Ozean entsteht.
Phase B: Schließungsprozess startet mit dem Pazifik-Stadium. Die Driftrichtung kehrt sich um, Subduktion setzt ein, und der Ozean beginnt zu schrumpfen. Im Mittelmeerstadium wird der Ozean zu einem flachen Meeresbecken, während Gebirge entstehen.
Das Kollisionsstadium beendet den Zyklus spektakulär: Kontinente kollidieren und falten sich zu mächtigen Gebirgen auf - so entstanden die Alpen und der Himalaya als "Narben" ehemaliger Ozeane.