Demokratie in Athen - So funktionierte das erste "Volk an der Macht"
Demokratie bedeutet wörtlich "Volksherrschaft" demos=Volk,kratos=Macht - und genau das war in Athen ab 508 v. Chr. Realität! Kleisthenes führte dieses revolutionäre System ein, bei dem Bürger direkt über Politik entschieden, ohne Repräsentanten dazwischen.
Die Grundprinzipien waren genial durchdacht: Viele Ämter wurden per Los vergeben (nicht gewählt!), um Gleichheit zu garantieren. Ämterrotation verhinderte Machtkonzentration, und die Rechenschaftspflicht sorgte für Kontrolle. Das berühmte Ostrakismos (Scherbengericht) konnte gefährliche Politiker für zehn Jahre verbannen.
Aber Achtung - "das Volk" war winzig! Nur etwa 10-20% der Bevölkerung durfte mitbestimmen: männliche Bürger über 18, deren beide Eltern Athener waren. Frauen, Metöken (freie Ausländer) und Sklaven blieben komplett ausgeschlossen.
Trotz dieser Einschränkungen war es ein historischer Durchbruch. Zum ersten Mal in der Geschichte entschieden normale Bürger über Krieg und Frieden, Gesetze und Steuern - ein Konzept, das unsere heutigen Demokratien inspiriert hat.
Krass oder? Nur jeder Fünfte durfte mitentscheiden - trotzdem war das damals revolutionär fortschrittlich!