Konrad Adenauer - Der erste Bundeskanzler
Stell dir vor, du müsstest ein komplett zerstörtes Land wieder aufbauen - genau das war Adenauers Herausforderung 1949. Als erster Bundeskanzler der BRD stand er vor enormen Problemen: Deutschland war kein souveräner Staat, sondern wurde von den Alliierten kontrolliert.
Die Ausgangssituation war alles andere als einfach. Das Besatzungsstatut schränkte Deutschlands Handlungsspielraum massiv ein, während der Kalte Krieg zwischen USA und Sowjetunion Europa spaltete. Adenauer wollte Deutschland wieder zu einem gleichberechtigten Partner machen.
Seine wichtigsten Ziele waren klar: Souveränität zurückgewinnen, Selbstbestimmung erlangen und Deutschland fest im Westen verankern. Diese Strategie nannte man Westintegration - Deutschland sollte Teil der westlichen Demokratien werden, nicht neutral bleiben.
Westpolitik im Fokus: Adenauer setzte konsequent auf enge Beziehungen zu den USA und Westeuropa. 1952 stärkte der Deutschlandvertrag die deutsche Souveränität erheblich. Der Durchbruch kam 1955 mit der NATO-Mitgliedschaft - endlich war das Besatzungsstatut Geschichte!
Wichtig zu wissen: Adenauers Westbindung war umstritten, machte Deutschland aber zu einem respektierten Partner in Europa.
Die Europäische Integration lag Adenauer besonders am Herzen. 1957 wurde Deutschland Gründungsmitglied der EWG (Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft). Besonders bedeutsam war 1963 der deutsch-französische Freundschaftsvertrag - aus Erzfeinden wurden Partner.