Der Petersburger Blutsonntag und die Revolution 1905
Stellt euch vor, friedliche Arbeiter gehen mit einer Petition zum Zaren und werden niedergeschossen - genau das passierte am 9. Januar 1905 und löste eine Revolution aus. Die Arbeiter wollten eigentlich nur bessere Lebensverhältnisse und Schutz vor Ausbeutung.
Interessant ist, wie die Petition den Zaren Nikolaus II darstellte: als Vaterfigur und Beschützer, dem sie noch immer vertrauten. Sie stellten sogar ein Ultimatum, akzeptierten aber jede seiner Entscheidungen.
Nach dem Blutsonntag breiteten sich Proteste und Streiks in ganz Russland aus. Die Gründe dafür waren schlechte Arbeitsbedingungen, soziale Ungerechtigkeit, fehlende politische Teilhabe und die frustrierende Kriegsniederlage gegen Japan.
Als Reaktion veröffentlichte der Zar das Oktobermanifest (17.10.1905), das bürgerliche Freiheiten, Wahlreformen und die Beteiligung der Reichsduma versprach. Sergej Witte warnte den Zaren in seiner Denkschrift, dass die Freiheitsbewegung unvermeidlich sei - entweder durch Reformen oder Revolution.
Merke dir: Der Petersburger Blutsonntag war der Funke, der 1905 eine landesweite Revolution entfachte!