Bürgerkriege und die "Revolution in der Revolution"
Jetzt wurde es richtig blutig: Der erste Bürgerkrieg (1642-1646) zwischen Parlamentisten und Royalisten endete mit dem Sieg der Parlamentspartei. Der zweite Bürgerkrieg 1648 wurde von der Parlamentsarmee schnell beendet, aber die Folgen waren revolutionär.
Die Armee entwickelte sich zu einem selbstständigen Machtzentrum neben dem Parlament. Kleine Leute, vor allem Handwerker, die in den Kriegen gekämpft hatten, forderten jetzt demokratische Reformen und Gewissensfreiheit statt vorgeschriebenen Glaubens. 1647 besetzte die Armee sogar London wegen ungerechter Behandlung durch das Parlament.
Der Höhepunkt kam im Dezember 1648: Die presbyterianischen Abgeordneten wurden ausgeschlossen und das verbliebene Unterhaus klagte Karl I. aufgrund der Volkssouveränität an. Im Januar 1649 wurde der König - nun nur noch "Charles Stuart" genannt - hingerichtet. Das Oberhaus und die Monarchie wurden im März abgeschafft.
Am 19. Mai 1649 erklärte ein Gesetz England zum "Commonwealth" (Gemeinwohl) - die Republik war geboren!
Krass: England war das erste europäische Land, das seinen König wegen Hochverrats hinrichtete - das schockte ganz Europa!