Blutsonntag - der Funke der Revolution
Am 9. Januar 1905 marschierten tausende Arbeiter friedlich zum Winterpalast, um dem Zaren ihre Petition zu überreichen. Was dann geschah, schockierte ganz Russland: Die Soldaten schossen in die unbewaffnete Menge und töteten mindestens 130 Menschen, darunter Frauen und Kinder.
Dieser "Petersburger Blutsonntag" entfesselte eine Welle der Empörung. Es kam zu Arbeiterstreiks, wilden Enteignungen und Meutereien. Verschiedene Gruppen - Arbeiter, Bauern, sogar Teile des Militärs - solidarisierten sich miteinander.
Die Niederlage gegen Japan, die Wirtschaftskrise und die verstärkte Unterdrückung unter Zar Nikolaus II. hatten das Fass bereits zum Überlaufen gebracht. Der Blutsonntag war nur der Tropfen, der alles zum Explodieren brachte.
Ministerpräsident Witte warnte den Zaren eindringlich: Ohne Reformen würde das Reich untergehen. Die politischen Forderungen des Volkes entwickelten sich zu schnell - jetzt wollten alle das allgemeine Wahlrecht und sogar politische Gleichstellung der Frauen.
Faktisch: Der Blutsonntag machte aus loyalen Untertanen erbitterte Revolutionäre.