Die Februarrevolution 1917
Am 8. März 1917 gingen Textilarbeiterinnen und Hausfrauen in Petrograd auf die Straße – nicht für Politik, sondern ums nackte Überleben. Es fehlte an allem: Brot, Kohle, Hoffnung.
Binnen Tagen schlossen sich Tausende Arbeiter an. Diesmal war es anders: Teile des Militärs verweigerten die Schießbefehle und liefen zu den Demonstranten über. Die Waffenarsenale fielen in die Hände von Arbeitern und Soldaten.
Zar Nikolaus II. dankte am 2. März ab – nach Jahrhunderten war die Zarenherrschaft beendet. Doch statt Ordnung entstanden zwei rivalisierende Machtzentren: die provisorische Regierung und der Petrograder Sowjet.
Das Problem: Beide wollten regieren, aber keiner konnte die drängendsten Probleme lösen – vor allem den verhassten Krieg beenden.
Die Juli-Unruhen zeigten, wie instabil alles war. 20.000 Matrosen umringten den Regierungspalast und forderten "Alle Macht den Räten", wurden aber zurückgeschlagen.