Revolutionäres Erwachen: Von Hambacher Fest zur industriellen Revolution
Das Hambacher Fest am 27. Mai 1832 war die erste politische Massendemonstration in Deutschland mit rund 30.000 Teilnehmern. Organisiert vom Journalisten Phillip Jakob Siebenpfeiffer, forderten die Teilnehmer politisches Mitspracherecht, eine einheitliche Verfassung und wandten sich gegen die Zensurpolitik der Karlsbader Beschlüsse.
Als Reaktion verschärften die Fürsten ihre Repressionsmaßnahmen durch Verbote von Vereinen, Fahnen und öffentlichen Reden. Das Hambacher Fest markierte den Höhepunkt der liberalen Einheits- und Freiheitsbewegung und zeigte den wachsenden Willen der Bürger für eine Revolution.
Ab etwa 1840 verstärkte die industrielle Revolution die sozialen Probleme. Der rasante Bevölkerungsanstieg führte zu Massenarbeitslosigkeit, geringen Löhnen, Verstädterung und Verelendung der Massen – die sogenannte soziale Frage. Der Weberaufstand in Schlesien 1844 war eine direkte Folge dieser Entwicklung.
Im Februar 1848 kam es zur Februarrevolution in Frankreich, bei der die Monarchie gestürzt und die zweite französische Republik ausgerufen wurde. Diese Revolution inspirierte auch die Deutschen. Im März 1848 formulierte die Mannheimer Volkversammlung die Märzforderungen, die eine gemeinsame liberale Verfassung, Meinungs- und Pressefreiheit, ein Schwurgericht, Volksbewaffnung, einen deutschen Nationalstaat, das Ende der Fürstenherrschaft sowie höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen verlangten.
Du siehst hier, wie die europäischen Revolutionen und die sozialen Veränderungen durch die Industrialisierung zusammenwirkten und schließlich zur Revolution von 1848/49 führten.