1917: Das Jahr der Revolutionen
Der Erste Weltkrieg brachte das marode Zarenreich endgültig zu Fall. Millionen Tote, Hungersnot, Versorgungskollaps - im Winter 1916/17 war das Elend unerträglich geworden.
Die Februarrevolution begann spontan: Demonstrationen in St. Petersburg, die Armee verweigerte den Gehorsam, Zar Nikolaus II. dankte ab. Danach entstand eine chaotische Doppelherrschaft: Die Provisorische Regierung wollte parlamentarische Demokratie, die Sowjets Arbeiter−undSoldatenra¨te Rätedemokratie.
Lenin kehrte aus dem Exil zurück und verkündete seine radikalen Aprilthesen: "Alle Macht den Sowjets!" Während die Provisorische Regierung den unpopulären Krieg fortsetzte, gewannen die Bolschewiki mit den Parolen "Frieden, Land, Brot!" immer mehr Anhänger.
Die Oktoberrevolution war eigentlich ein gut geplanter Putsch: In der Nacht vom 25. Oktober stürmten die Bolschewiki strategische Punkte und das Winterpalais. Lenin übernahm die Macht und machte Russland zur ersten Sowjetrepublik der Welt.
Wendepunkt: 1917 war ein Doppelschlag - erst fiel der Zar, dann die Demokratie. Russland wurde kommunistisch.