Der Russische Bürgerkrieg (1918-1921)
Nach der Oktoberrevolution versank Russland in einem blutigen Bürgerkrieg, der die gesellschaftlichen Strukturen vollends zerstörte. Verschiedene Faktoren führten zu diesem Chaos.
Der Zusammenbruch der Volkswirtschaft trieb Millionen aufs Land, wo ärmere Bauern nach Boden hungerten und massive Gewalt gegen die ehemaligen Herrschaften ausbrachen. Gleichzeitig entstanden Konflikte zwischen Betriebskomitees und Staatsvertretern in den Fabriken.
Die "Weißen" formierten sich als breite gegenrevolutionäre Bewegung. Dazu gehörten alte Oberschichten, Mittelstand, Bauern, gemäßigte Linke, Liberale und Monarchisten. Ausländische Mächte (Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, USA, Japan) unterstützten sie aus Furcht vor einer Ausbreitung der Revolution.
Die "Rote Armee" unter Leo Trotzki kämpfte erbarmungslos gegen alle Gegner. Es war ein Kampf zwischen Ideologien - Kapitalismus gegen Sozialismus. Der Krieg zerstörte Familien und Sozialmilieus, führte zu Hungertod und "Kinderarmeen".
💡 Wichtig: Kein Spielraum für demokratische Entwicklungen - Terror wurde zum normalen Herrschaftsmittel.
Die Revolte in Kronstadt 1921 zeigte die Tragik der Revolution: Arbeiter und Matrosen, die ursprünglich die Revolution unterstützt hatten, rebellierten gegen die bolschewistische Parteidiktatur - und wurden blutig niedergeschlagen.