Weitere Staatstheoretiker und Revolutionsbegriffe
Die Entwicklung demokratischer Ideen setzte sich fort: John Locke (1632-1704) erlebte dieselben englischen Bürgerkriege wie Hobbes, zog aber andere Schlüsse. Er forderte Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Föderative), damit keine Macht zu stark wird.
Montesquieu (1689-1755) verfeinerte diese Idee zur Dreiteilung (Legislative, Judikative, Exekutive) gegen die Willkürherrschaft des französischen Absolutismus. Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) ging noch weiter: Er wollte direkte Demokratie, notfalls durch "Zwang zum Glück" - eine Erziehungsdiktatur.
Die Doppelrevolution (1750-1850) brachte politische und industrielle Umwälzungen gleichzeitig. Diese Sattelzeit führte von mittelalterlichen zu modernen Weltanschauungen. Bürgerliche Revolutionen erschütterten das monarchische Prinzip und erkämpften politische Mitspracherechte.
Revolutionen durchlaufen typische Phasen: Latenzphase (wachsende Unzufriedenheit), Befreiungsphase (Sturz des alten Systems), Radikalisierungsphase (Gewalt durch verschiedene Ziele), Restaurationsphase (autoritäre Reaktion).
💡 Merkhilfe: Revolutionen sind wie Fieber - sie beginnen schleichend, werden heiß und gefährlich, dann kühlen sie wieder ab, aber der Körper ist verändert!