Weltwirtschaftskrise und NSDAP-Aufstieg
Die "Goldenen Zwanziger" 1923-1929 waren nur scheinbar golden - sie beruhten auf amerikanischen Krediten. Als 1928 die New Yorker Börse crashte, forderten die USA ihre Kredite zurück. Deutschland stürzte in eine brutale Wirtschaftskrise mit Massenarbeitslosigkeit.
Aus der ökonomischen wurde schnell eine politische Krise. Die Menschen suchten nach starker Führung und verloren das Vertrauen in das schwerfällige Parlament. Genau das war Hitlers Chance: Die NSDAP war 1932 die einzige Partei, die kraftvolle Führung versprach.
Die Wahlerfolge der NSDAP 1930-1932 resultierten aus perfekter Krisenausnutzung. Hitler bot für jede Schicht etwas: den Arbeitern Brot, dem Mittelstand Ordnung, allen einen starken Führer. Besonders erfolgreich war die NSDAP beim Mittelstand - Handwerker, kleine Beamte und Angestellte fühlten sich von der Krise bedroht.
Das NSDAP-Wahlprogramm war bewusst widersprüchlich - konservativ und progressiv zugleich. Diese Ambivalenz erlaubte es, verschiedene Wählergruppen anzusprechen, ohne sich festzulegen.
Taktik: Die Nazis gewannen nicht, weil alle plötzlich Antisemiten wurden, sondern weil sie in der Krise als einzige Stärke ausstrahlten.