Der Kampf der Kulturen nach Samuel Huntington
Huntingtons Theorie behauptet, dass Kulturkreise die Hauptakteure der Weltpolitik sind - nicht mehr Staaten oder Ideologien. Nach seiner Ansicht stehen sich verschiedene Kulturen unversöhnlich gegenüber, besonders der Westen verliert an Macht während Asien aufsteigt.
Seine Kernthesen sind eindeutig: Kulturen bestimmen die Identität der Menschen, Menschen solidarisieren sich mit ihrer eigenen Kultur, und jede Kultur hat andere Wertvorstellungen. Konflikte entstehen besonders durch den universalistischen Anspruch des Westens - also die Idee, dass westliche Werte für alle gelten sollten.
Huntington unterscheidet drei Phasen: erst Koexistenz der Hochkulturen, dann den "Impakt" des Westens seit 1500, und schließlich die Interaktion zwischen Kulturen mit sinkender Bedeutung des Westens ab dem 20. Jahrhundert.
Kritik an Huntington: Seine Theorie ist zu vereinfachend, ignoriert die Verflechtung der Kulturen und übersieht, dass Konflikte meist sozioökonomische Ursachen haben.
Wichtig: Huntington vs. Bitterli - während Huntington nur Konflikt sieht, betont Bitterli den Austausch zwischen Kulturen.