Der Weg zur Revolution: Wichtige Ereignisse 1853-1917
Der Krimkrieg (1853-1856) war ein Wendepunkt für Russland. Die Niederlage gegen eine Koalition aus Frankreich, Großbritannien, dem Osmanischen Reich und Sardinien-Piemont offenbarte die militärische Schwäche des Zarenreichs. Russlands Expansion wurde eingedämmt und das internationale Prestige schwer beschädigt.
Als Reaktion auf diese Demütigung leitete Alexander II., der "Befreier", 1861 die Bauernbefreiung ein. Doch diese Reform war ein zweischneidiges Schwert - die ehemaligen Leibeigenen mussten weiterhin Steuern zahlen und für ihre Gutsherren arbeiten, um Geld zu leihen. Faktisch hatten die Bauern sogar weniger Land zur Verfügung als zuvor.
Die wachsende Unzufriedenheit führte zur Bildung verschiedener Oppositionsgruppen. 1895 entstand der Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse, 1898 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). 1903 spaltete sich die SDAPR in Menschewiki (gemäßigte Demokraten) und Bolschewiki (radikale Revolutionäre um Lenin).
Merke dir: Die Bauernbefreiung 1861 war keine echte Befreiung - sie schuf neue Formen der Abhängigkeit und verstärkte die sozialen Spannungen.
Der Russisch-Japanische Krieg (1904-1905) und der Blutige Sonntag am 9. Januar 1905 in Sankt Petersburg, als Soldaten auf friedliche Demonstranten schossen, wurden zu den direkten Auslösern der Revolution von 1905.