Die Revolution von 1905
Der Blutsonntag in St. Petersburg löste 1905 die erste russische Revolution aus. Eine friedliche Menschenmenge wollte dem Zaren eine Petition mit sozialen Forderungen übergeben - stattdessen schossen die Truppen ohne Grund auf die Demonstranten. Das war der Funke, der das Pulverfass zum Explodieren brachte.
Es folgten gewaltsame Streiks im ganzen Land. Die Bolschewiki um Lenin wurden völlig überrascht - sie saßen im Exil und schrieben theoretische Texte, statt praktisch zu handeln. Der Generalstreik vom 17. Oktober 1905 zwang die Regierung schließlich zu erheblichen Zugeständnissen.
Die Ursachen waren vielfältig: soziale Ungleichheit, katastrophale Arbeitsbedingungen, der verlorene Russisch-Japanische Krieg und die Unzufriedenheit in der Armee. Selbst Soldaten weigerten sich, auf die eigene Bevölkerung zu schießen.
Als Folgen entstanden das Oktobermanifest, die Duma und verschiedene Freiheiten. Doch der Zar unterdrückte die Revolution schrittweise wieder und beschädigte damit sein Image als "gütiger Herrscher" endgültig.
Wendepunkt: Der Blutsonntag zerstörte für immer das Vertrauen des Volkes in den "gütigen Zaren".