Entwicklung und Spaltung der revolutionären Bewegungen
Nach dem gescheiterten Dekabristenaufstand 1825 entstanden zwei gegensätzliche Denkrichtungen: Die Slawophilen wollten Russland auf seine eigene Kultur besinnen und idealisierten die Dorfgemeinschaft. Die Westler um Alexander Herzen dagegen wollten westliche Modelle komplett auf Russland übertragen.
Die Anarchisten unter Michail Bakunin setzten auf spontane Aufstände und den "Geist der Zerstörung". Die Narodniki versuchten 1874, die Bauern zum Widerstand zu überreden, scheiterten aber am starken Vertrauen der Bauern in den Zaren. Aus Frust wurden viele zu Terroristen - sie ermordeten sogar Zar Alexander II. 1881 durch einen Bombenanschlag.
1898 gründete sich die Russische Sozialdemokratische Arbeiterpartei unter Lenin. Diese bestand aus verschiedenen sozialistischen Gruppen, darunter viele jüdische Intellektuelle, die aus dem Untergrund arbeiteten.
1903 spaltete sich die Partei in London: Bolschewiki (Mehrheitler) unter Lenin wollten eine straff organisierte Partei aus Berufsrevolutionären. Die Menschewiki (Minderheitler) unter Martow bevorzugten eine breitere demokratische Basis. Diese Spaltung sollte später entscheidend für die russische Geschichte werden.
Wichtig: Die Spaltung von 1903 legte den Grundstein für Lenins späteren Erfolg 1917.