Erste Maßnahmen der Sowjetregierung
Nach der erfolgreichen Oktoberrevolution übernahm der Rat der Volkskommissare unter Lenins Führung die Regierungsgewalt. Am 26. Oktober verkündete die erste Sowjetregierung zwei wichtige Dekrete, die das Land grundlegend verändern sollten.
Das "Dekret über den Frieden" forderte alle kriegführenden Länder zum Friedensschluss auf, während das "Dekret über Grund und Boden" die entschädigungslose Enteignung von Grundbesitz anordnete. Weitere radikale Maßnahmen folgten: Verstaatlichung von Banken, Handel und Industrie, Trennung von Staat und Kirche sowie Gleichberechtigung der Frau.
Als im November 1917 eine verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt wurde, erhielten nicht die Bolschewiki die Mehrheit, sondern die rechten Sozialrevolutionäre. Diese weigerten sich, die Sowjetmacht anzuerkennen. Daraufhin lösten die Bolschewiki im Januar 1918 die Versammlung gewaltsam auf - ein klarer Bruch mit der Demokratie.
Im März 1918 unterzeichneten sie den Friedensvertrag von Brest-Litowsk mit Deutschland. Russland verlor riesige Gebiete, aber konnte sich aus dem Weltkrieg zurückziehen. Die Bolschewiki benannten sich in Kommunistische Partei (KP) um.
Wichtiger Wendepunkt: Die Auflösung der Nationalversammlung 1918 zeigte, dass die Bolschewiki keine Demokratie, sondern eine Diktatur anstrebten!