Russlands Weg in die Revolution (1813-1918)
Der lange Weg zur Krise beginnt bereits mit den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Nach mehreren militärischen Niederlagen wie dem Krimkrieg (1853-1856) wird klar: Russland braucht dringend Reformen.
Zar Alexander II. startet 1861 die Bauernbefreiung und weitere wichtige Reformen in Justiz, Bildung und Militär. Doch diese Änderungen kommen zu langsam - 1881 wird er von Revolutionären ermordet. Sein Nachfolger Alexander III. stoppt die meisten Reformen sofort.
Die politische Opposition formiert sich: 1898 entsteht die RSDAP (russische sozialdemokratische Arbeiterpartei), die sich 1903 in Menschewiki und Bolschewiki unter Lenin spaltet. Gleichzeitig wächst durch die Industrialisierung eine neue Arbeiterschaft heran.
Der Russisch-Japanische Krieg (1904-05) wird zum Desaster - Russland verliert seine komplette Flotte. Das führt 1905 zur ersten Revolution: Nach dem "Blutsonntag" erzwingt ein Generalstreik das Oktobermanifest mit einer Verfassung und dem Parlament (Duma).
Wichtig zu wissen: Die Agrarreformen von 1906-1911 lösen das Landproblem nicht - sie verstärken es sogar und schaffen ein "Landproletariat".
Der Erste Weltkrieg ab 1914 wird zum finalen Sargnagel für das Zarenreich. Massive Verluste, Versorgungskrisen und der harte Winter 1916/17 bringen das Fass zum Überlaufen. Die Februarrevolution 1917 stürzt den Zaren - es entsteht eine Doppelherrschaft aus Provisorischer Regierung und Sowjets.
Lenins Rückkehr im April mit seinen radikalen Aprilthesen heizt die Lage weiter an. Nach gescheiterten Aufständen im Juli erobern die Bolschewiki im Oktober 1917 mit einem gezielten Putsch die Macht. Sie lösen 1918 sogar die gewählte Nationalversammlung gewaltsam auf - der Weg in die Sowjetdiktatur ist frei.