Die Februarrevolution 1917
Der Erste Weltkrieg brachte das marode Zarenreich zum endgültigen Kollaps. Hohe Verluste, Inflation, militärische Unterlegenheit und der Hungerwinter 1916/17 führten zu Massenstreiks und Aufständen.
Die Februarrevolution brach überraschend am 23. Februar 1917 aus: 128.000 Arbeiter streikten in Petrograd wegen der katastrophalen Ernährungslage. Als der Zar die Niederschlagung befahl, schlossen sich die Soldaten den Protesten an – ein entscheidender Wendepunkt.
Die Bewegung weitete sich zum Generalstreik aus. Sowjets der Arbeiter und Soldaten übernahmen die Macht in der Stadt und forderten Brot, Kriegsende und das Ende der Zarenherrschaft.
Am 27. Februar trat die Zarenregierung zurück, am 2. März dankte Zar Nikolaus II. ab – das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft. Eine Provisorische Regierung aus bürgerlich-liberalen Duma-Vertretern übernahm die vorläufige Regierungsgewalt.
Es entstand die problematische "Doppelherrschaft": Die Provisorische Regierung vertrat Adel und Besitzbürgertum und wollte den Krieg fortsetzen. Die Sowjets aus Menschewiki und Sozialrevolutionären forderten sofortigen Frieden und Agrarreformen.
Die Bevölkerung blieb unzufrieden, weil es keine Enteignung der Großgrundbesitzer gab, erfolglose Militäroffensiven weitergingen und die wirtschaftlichen Probleme ungelöst blieben.
Machtvakuum: Die Doppelherrschaft war instabil und schuf die perfekte Gelegenheit für Lenins radikale Bolschewiki.