Gesellschaft und Krisen im Zarenreich
Das zaristische Russland war eine extrem ungleiche Gesellschaft. Etwa 80% der Bevölkerung waren Bauern, die in schlechten Lebensverhältnissen lebten und oft nicht frei waren. Der Adel bildete eine kleine Minderheit, während die Arbeiterschaft unterdrückt wurde und das Bürgertum politisch gespalten war.
Politisch herrschte Alleinherrschaft - der Zar hatte mehr Macht als jeder andere europäische Herrscher. Es gab keine Kontrolle über Justiz und Verwaltung, was zu enormen Problemen führte.
Das 19. Jahrhundert brachte massive Krisen mit sich: Unterdrückung der Arbeiter, fehlende Industrialisierung, Leibeigenschaft der Bauern und große soziale Spaltung. Der verlorene Krimkrieg machte die Schwäche des Systems deutlich.
Merke dir: Eine Krise entsteht, wenn äußere Einflüsse stabile Systeme zum Zerfall bringen - ohne Revolution gibt es keine echte Krise!
Die Reformen wie die Bauernbefreiung brachten wenig Erfolg. Die Bauern litten weiter, während die ehemaligen Herren profitierten. Auch andere Reformen wie Wehrpflicht und Justizreform zeigten kaum positive Wirkung.