Die Russische Revolution 1917: Vom Zarenreich zu den Bolschewiki
Der Erste Weltkrieg brachte das Zarenreich an den Rand des Zusammenbruchs. Während 1914/1915 noch keine großen Konsequenzen zu spüren waren, wuchs der Unmut durch Kriegsopfer und schlechte Versorgung stetig. Die verlorene Schlacht von Tannenberg verstärkte die Wut auf den Zaren, da immer mehr Familien Todesopfer zu beklagen hatten.
1916/17 verschlechterte sich die Situation dramatisch. Eine massive Hungersnot erfasste das Land, während politische Parteien wie Sozialrevolutionäre, Bolschewiki und Menschewiki aktiv wurden. Am 23. Februar 1917 demonstrierten hungernde Frauen in St. Petersburg - der Beginn der Revolution.
Die Februarrevolution führte zum Ende der Monarchie. Ein Generalstreik erfasste das Land, revolutionäre Räte entstanden und am 27. Februar traten die Minister des Zaren zurück. Im März forderte das Volk den sofortigen Rücktritt des Zaren - er dankte ab und hinterließ ein Machtvakuum.
Wichtig für die Klausur: Die Doppelherrschaft zwischen Petrograder Sowjets und provisorischer Regierung war instabil und führte zu weiteren Konflikten. Lenins Rückkehr im April 1917 mit seinen radikalen Aprilthesen ("Frieden, Land, Brot") radikalisierte die Bolschewiki und brachte ihnen großen Zulauf.
Der Weg zur Oktoberrevolution war geprägt von Machtkämpfen. Nach dem gescheiterten Juliaufstand 1917 gingen die Bolschewiki ins Exil, kehrten aber nach einem konservativen Putschversuch im August zurück. Am 25. Oktober 1917 besetzten sie wichtige Orte der Hauptstadt und stürmten den Winterpalast - das System brach zusammen. Die Bolschewiki übernahmen mit Lenin die Macht und ermordeten 1918 die Zarenfamilie.