Risiken und Nachteile der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik
Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik weist ebenfalls spezifische Risiken und Nachteile auf. Ein Hauptkritikpunkt ist die einseitige Betonung der Angebotsseite, was zu einem "Wachstum ohne Beschäftigung" führen kann. Viele Beschäftigungsimpulse gehen von der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage aus, die in diesem Ansatz möglicherweise vernachlässigt wird.
Unternehmen nehmen Erweiterungsinvestitionen in der Regel nur vor, wenn sie große Absatzchancen sehen. Ansonsten können angebotsorientierte Investitionsreize zu Rationalisierungsinvestitionen führen, die einen Abbau von Arbeitsplätzen nach sich ziehen können.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Löhne, die sowohl als Kosten- als auch als Nachfragefaktor wirken. Während Reallohnsenkungen zur Überwindung einer lohnkostenbedingten Arbeitslosigkeit beitragen können, sind sie nicht geeignet, Arbeitslosigkeit abzubauen, die durch fehlende gesamtwirtschaftliche Nachfrage bedingt ist.
Die angebotsorientierte Politik kann auch zu einer Verschiebung der Einkommensverteilung von arm zu reich führen. Der Ansatz, Leistungsstarke stärker zu belohnen und Schwachen soziale Hilfe zu entziehen, um sie zur Leistung zu zwingen, ist ethisch umstritten und kann soziale Spannungen verstärken.
Kritik: Ein wesentlicher Kritikpunkt an der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik ist die mögliche Vernachlässigung der Nachfrageseite und die daraus resultierende Gefahr eines "Wachstums ohne Beschäftigung".
Example: Ein Beispiel für angebotsorientierte Wirtschaftspolitik wäre eine Senkung der Unternehmenssteuern mit dem Ziel, Investitionen anzuregen. Dies könnte jedoch zu Rationalisierungen statt zu Neueinstellungen führen.
Highlight: Die Problematik der Einkommensverteilung und die mögliche Verschärfung sozialer Ungleichheiten sind wichtige Kritikpunkte an der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik.