Adenauers Westintegration (1949-1963)
Die BRD war 1949 quasi ein Besatzungsstaat ohne echte Souveränität. Adenauer hatte klare Ziele: Deutschland wiedervereinigen, die BRD zu einem souveränen Staat machen und sich mit Frankreich aussöhnen. Seine Strategie war die Westintegration - erst stark werden durch Bündnisse mit dem Westen, dann aus dieser Position heraus die Wiedervereinigung erreichen.
Seine Wertetrias aus Freiheit, Frieden und Einheit zeigte die Prioritäten seiner Politik. Schritt für Schritt baute er die BRD in westliche Strukturen ein: 1949 das Petersberger Abkommen (Ende der Demontagen), 1951 die Montanunion mit Frankreich und anderen europäischen Staaten, und schließlich 1955 die NATO-Mitgliedschaft.
Der Erfolg war gemischt: Die BRD wurde souverän und wirtschaftlich stark, aber gleichzeitig verhärteten sich die Beziehungen zur DDR. Adenauers Alleinvertretungsanspruch und die Hallstein-Doktrin isolierten die DDR diplomatisch, machten aber eine Annäherung unmöglich.
Wichtig zu wissen: Adenauers "Politik der Stärke" sollte über die "Magnettheorie" zur Wiedervereinigung führen - die Idee war, dass eine starke BRD die DDR automatisch anzieht.