Das biomedizinische Krankheitsmodell
Stell dir vor, dein Körper wäre wie ein Auto - und wenn etwas kaputt geht, muss der Mechaniker (Arzt) den Defekt finden und reparieren. Genau so funktioniert das biomedizinische Krankheitsmodell. Hier steht nicht du als Person im Mittelpunkt, sondern die Krankheit selbst.
Das Modell arbeitet mit einer klaren Dichotomie: Du bist entweder gesund oder krank - Zwischenstufen gibt es nicht. Der Fokus liegt auf der Pathogenese, also wie Krankheiten entstehen. Als Patient bleibst du dabei eher passiv, während Ärzte Diagnostik und Therapie komplett übernehmen.
Die vier Grundannahmen sind ziemlich logisch: Jede Krankheit hat eine messbare Ursache, verursacht einen objektiven Defekt, folgt einem vorhersagbaren Verlauf und lässt sich durch Behandlung heilen. Ein Beispiel? Fieber durch Erkältung wird per Bluttest erkannt und symptomatisch behandelt.
Merke dir: Dieses Modell sieht Krankheit als technischen Defekt - einfach zu verstehen, aber manchmal zu simpel für komplexe Gesundheitsprobleme.
Vorteile sind die bewährte Wirksamkeit und zielgerichtete Behandlung vieler Krankheiten. Nachteile zeigen sich bei der defizitorientierten Sichtweise, fehlender Prävention und der Ignorierung psychischer sowie sozialer Faktoren.