Chronische myeloische Leukämie (CML)
Die CML entsteht durch das Philadelphia-Chromosom - eine Mutation, bei der Teile von Chromosom 9 auf Chromosom 22 übertragen werden. Diese führt zur unkontrollierten Vermehrung von Granulozyten.
CML verläuft in drei Phasen: Die chronische Phase 3−6Jahre mit wenigen Symptomen, die Akzelerationsphase mit zunehmenden Blasten und schließlich die Blastenkrise, die einer akuten Leukämie gleicht.
In der chronischen Phase zeigen sich Müdigkeit, Erschöpfung und Milzvergrößerung. Vergrößerte Lymphknoten treten nicht auf. In späteren Phasen entstehen Anämie, Blutungen und bei sehr hohen Leukozytenzahlen gefährliche leukämische Thromben.
Die Diagnose erfolgt über die stark erhöhte Leukozytenzahl (besonders Granulozyten) und den Nachweis des Philadelphia-Chromosoms. Die Knochenmarkpunktion zeigt die typische Zellvermehrung aller myeloproliferativen Erkrankungen.
Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Imatinib sind die Standardtherapie und führen bei den meisten Patienten zur kompletten Remission. Bei Resistenz werden Nilotinib oder Dasatinib eingesetzt. Ohne Philadelphia-Chromosom ist die Prognose schlechter.
Erfolgsgeschichte: Dank Imatinib hat sich die Prognose der CML dramatisch verbessert - aus einer tödlichen wurde eine gut behandelbare Erkrankung!