Komplikationen erkennen und richtig handeln
Postoperative Komplikationen können vielfältig sein, aber die meisten sind gut behandelbar wenn sie früh erkannt werden. Harnverhalt zeigt sich durch Unruhe und Unterbauchschmerzen, während Blutdruckprobleme sich durch Schwindel oder Kopfschmerzen bemerkbar machen.
Atemwegsprobleme wie Laryngospasmus (pfeifende Atmung) oder Bronchospasmus (Giemen und Brummen) werden sofort behandelt - hier zählt jede Sekunde. Bei kognitiver Dysfunktion, also Verwirrtheit nach der OP, sorgt das Team für Sauerstoff und eine sichere Umgebung.
Wunddrainagen helfen dabei, Wundsekret abzuleiten und werden je nach System passiv oder aktiv betrieben. Das Entfernen von Nahtmaterial erfolgt zeitversetzt: Einzelknopfnähte und Hautklammern früher, Intrakutannähte später.
Bei Wundheilungsstörungen achtet das Personal auf die klassischen Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Schmerzen und Überwärmung. Auch seltene Komplikationen wie Lungenembolie oder Herzinsuffizienz werden durch gezielte Überwachung schnell erkannt.
Merke dir: Bei Atemproblemen hilft der Esmarch-Handgriff - dabei wird der Unterkiefer nach vorn gezogen, um die Atemwege freizuhalten.