Bildaufbau und Komposition
Links im Bild siehst du zwei Männer mit Sackpfeifen, die für die Hochzeitsmusik sorgen. Im Hintergrund strömen weitere Menschen durch die Tür in die Scheune. Die ländliche Umgebung erkennst du an den Holzbalken, der Strohwand und den Werkzeugen für die Feldarbeit, die in der rechten oberen Ecke hängen.
Die Organisation der Bildfläche ist besonders clever. Bruegel teilt das Bild in verschiedene Gruppierungen ein, die aber miteinander verbunden sind. Ein gutes Beispiel ist die Figur, die einen Teller vom Holzbrett zum Tisch reicht und dadurch zwei Bildzonen verbindet. Diese Technik macht das Gemälde räumlicher und bewegter.
Auffällig sind auch die verschiedenen Ballungen im Bild, wo Formen eng nebeneinander stehen oder überlappen. Sie erzeugen Konzentrationspunkte und lenken deinen Blick. Verstreut im Bild findest du Bewegungsimpulse, die dem Werk Spannung und Lebendigkeit verleihen.
Mit dem Goldenen Schnitt hat Bruegel das Bildzentrum auf die größte Figur im Vordergrund gelegt. Dass manche Elemente am Bildrand nicht vollendet sind, zeigt dir: Das Geschehen geht über den Bildrand hinaus, was den Eindruck eines flüchtigen Moments verstärkt.
Kompositionstrick: Die zentrale Figur im Vordergrund steht genau im Mittelpunkt des Bildes (nach dem Goldenen Schnitt) und ist zugleich die hellste und größte Person - ein Meisterstück der Bildkomposition!