Grundlagen der Bildbeschreibung
Eine gute Bildanalyse beginnt mit einem klaren ersten Eindruck. Notiere etwa sechs Adjektive, die deine unmittelbare Reaktion auf das Kunstwerk beschreiben. Dies hilft dir, einen Einstieg zu finden und später zu überprüfen, ob deine Analyse deinen ersten Eindruck bestätigt.
Betrachte zunächst die Komposition des Bildes. Achte auf gedachte Linien, die Aufteilung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund sowie auf Formen, Linien und Flächenkontraste. Diese Elemente geben dem Bild seine Struktur und lenken den Blick des Betrachters.
Analysiere dann das Farbkonzept – ist es koloristisch (bunt, kontrastreich), valeuristisch (unbunter Grundton), monochrom (Abstufungen einer Farbe) oder eine Grisaille (Grautöne)? Die Farbe erfüllt verschiedene Funktionen als Lokalfarbe (echte Farbe des Motivs), Erscheinungsfarbe (durch Licht verändert), Ausdrucksfarbe (Gefühlsausdruck), Symbolfarbe oder autonome Farbe.
💡 Bei der Analyse von Farbkontrasten achte besonders auf den Komplementärkontrast – er erzeugt eine starke visuelle Spannung und wird häufig gezielt für die Blickführung eingesetzt!
Der Farbauftrag (lasierend, opak oder pastos) und die verwendete Maltechnik verraten viel über die künstlerische Absicht. Bestimme schließlich den Naturalismusgrad anhand der drei Illusionen (Räumlichkeit, Körperlichkeit, Stofflichkeit) und der drei Richtigkeiten Detailgenauigkeit,Anatomie/Proportion,Farbtreue.