Nan Goldin - Radikale Intimität
Nan Goldin (geboren 1953) wollte ursprünglich Modefotografin werden, doch der Suizid ihrer älteren Schwester 1965 veränderte alles. Sie begann zu fotografieren, um Erinnerungen festzuhalten - besonders an die Menschen, die sie liebte.
Goldins Fotografien zeigen radikale Intimität: Sexualität, körperliche Misshandlungen, Gewalt, Drogen, Krankheit und Tod. Ihre Bilder dienen oft als Andenken an verstorbene Freunde und dokumentieren das Leben am Rande der Gesellschaft.
Kritik und Kontroverse begleiten ihre Arbeit ständig. Vorwürfe der Beschönigung des Drogenkonsums treffen sie hart - sie war selbst heroinabhängig und gilt als "eine der verstörendsten Fotografinnen der Welt".
Trotzdem erzielte sie wichtige gesellschaftliche Erfolge: Ihre Fotografie half bei der Enttabuisierung von AIDS und brachte ihr den Kunstpreis Ruth Baumgarten für ihr Lebenswerk ein.
💡 Wichtig: Goldins "schonungslose Nähe" zum Betrachter macht ihre dokumentarische Fotografie so einzigartig und gleichzeitig umstritten.