William Kentridge & Rebecca Horn
Kentridge bringt die dunkle Geschichte Südafrikas zum Leben - seine Kohlezeichnungen und Animationen arbeiten Apartheid und Kolonialismus auf. Als weißer Südafrikaner mit Anwaltseltern kannte er beide Seiten des Systems. Seine Werke verwischen und entstehen neu, genau wie Erinnerungen.
Rebecca Horn erforscht die Grenzen des Körpers durch Körperextensionen und Performances. Nach einer Lungenvergiftung im Studium wurde sie zur Pionierin der Konzeptkunst. Ihre maschinenhaften Objekte schaffen eine bizarre Poesie zwischen Mensch und Technik.
Beide Künstler der zeitgenössischen Kunst beschäftigen sich mit Trauma und Heilung. Kentridge verarbeitet kollektive Schuld, Horn persönliche Verletzlichkeit. Ihre symbolische Sprache erfordert mehr Interpretation als klassische Kunst.
Spannend: Beide nutzen ungewöhnliche Materialien - Kentridge arbeitet mit Kohle zum Verwischen, Horn ursprünglich mit Federn nach ihrer Krankheit.
Der niedrige bis mittlere Ikonizitätsgrad ihrer Werke macht sie zu Rätseln, die du entschlüsseln musst. Feminismus, Technikkritik und Geschichtsaufarbeitung werden zu visuellen Erlebnissen.