Cézannes revolutionäre Maltechnik
Cézannes bildnerische Mittel brechen radikal mit der Tradition. Er wählt einfache Gegenstände aus seinem Umfeld - Äpfel, Krüge, Tücher - und arrangiert sie wie "zufällig" auf dem Tisch.
Seine Malweise vermeidet Farbmischung auf der Leinwand. Stattdessen baut er mit parallelen Pinselstrichen und Farbmodulation Form und Volumen auf. Der sichtbare Duktus zeigt den Entstehungsprozess und zerstört bewusst die Illusion.
Die Farbe wird revolutionär eingesetzt: Plastische Modulation durch abgestufte Farbfolgen, farbige Schatten und intensive Gegenstandsfarbigkeit. Farbe stellt nicht mehr Natur dar, sondern zeigt die "Bewältigung der Wahrnehmung".
Form und Raum folgen eigenen Gesetzen: Stereometrische Vereinfachung verwandelt Äpfel in Kugeln, Häuser in Würfel. Er schafft einen Reliefraum, der Formen ineinander verzahnt - keine einheitliche Perspektive, sondern Multiperspektiven.
Wow-Faktor: Cézanne malt nicht ab, was er sieht, sondern lässt Farbe und Form neu entstehen - das Bild wird zur eigenständigen Realität neben der Natur!