Kunst als Werkzeug nationalsozialistischer Ideologie
Im Dritten Reich diente Kunst als direktes Propagandamittel zur Repräsentation des NS-Regimes. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde ein bestimmtes Menschenbild propagiert: die "arische Rasse" mit blonden Haaren und blauen Augen, gesund und arbeitsfähig.
Die NS-Kulturpolitik griff auf eine traditionelle Bildsprache zurück, um ihre Werte zu vermitteln. Typische Merkmale waren Monumentalkunst zur Demonstration von Macht, Sakralisierung oftinTriptychon−Form und akademische Strenge. Die Kunst sollte bewusst trivial und leicht verständlich für die breite Masse sein.
Inhaltlich drehten sich die Werke um Familie, klassische Geschlechterrollen und deutsche Landschaften. Sogar die Bildtitel waren programmatisch: "Mutter", "Kämpfer", "Deutscher Bauer". Bewegung im Bild sollte Handlungsbereitschaft symbolisieren.
💡 Die NS-Kunst war nie zweckfrei: Jedes Bild sollte die "Volksgemeinschaft" stärken und das nationalsozialistische Weltbild festigen.
Parallel zum Aufbau einer eigenen Kunstdoktrin führten die Nationalsozialisten einen Kampf gegen die moderne Kunst. Diese wurde durch staatliche Sanktionen wie Ausstellungs- und Berufsverbote unterdrückt. Der Höhepunkt dieser Diffamierung war die Wanderausstellung "Entartete Kunst", die moderne Kunstwerke in abwertender Weise präsentierte und in zwölf deutschen Großstädten gezeigt wurde.