Jeanne Mammen - Chronistin der "Neuen Frau"
Jeanne Mammen (1890-1976) wuchs in einer liberalen Großbürgerfamilie auf und erhielt ihre künstlerische Ausbildung in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin wurde sie zur wichtigsten Chronistin der „Neuen Frau" der 1920er Jahre.
Ihre Werke zeigen unabhängige, dynamische Frauen in intimen, oft erotisierten Umgebungen ohne männliche Präsenz. Diese Frauen gingen aus, fuhren Auto, rauchten und trieben Sport – ein revolutionärer Lebensstil für die damalige Zeit.
Mammen arbeitete hauptsächlich mit leicht colorierten Aquarellen und setzte markante rote Lippen als Erkennungszeichen ein. Ihr Stil kombinierte Expressionismus und Neue Sachlichkeit mit gesellschaftskritischen Elementen.
Bekannte Werke wie „Zwei Frauen, tanzend" (1928) und „She Represents" (1928) zeigen die kulturellen Umbrüche der Weimarer Republik. Nach der Machtergreifung der Nazis verlor sie ihre Existenzgrundlage, da ihre Auftraggeber verboten wurden.
Feminismus-Aspekt: Mammen war eine der ersten Künstlerinnen, die weibliche Selbstbestimmung als Hauptthema wählte!