Paula Modersohn-Becker - Pionierin der Moderne
Paula Modersohn-Becker (1872-1907) war eine der ersten deutschen Künstlerinnen, die den Weg zur Moderne fand. Sie malte das schwermütige norddeutsche Land und die schwere Arbeit der Menschen, aber mit licht- und farberfüllter Darstellung.
Anfangs malte sie Birken-, Moor- und Heidelandschaften unter dem Einfluss ihres Lehrers Mackensen. Als Hausfrau und Stiefmutter hatte sie das Privileg, nicht arbeiten zu müssen und malte in ihrem eigenen Atelier - damals ungewöhnlich für Frauen.
Sie orientierte sich an Van Gogh, Gauguin und Cézanne und entwickelte ihren eigenen Stil: schwere Festigkeit und plastische Klarheit. Ihre Selbstporträts zeigen eine intensive Selbsterforschung, inspiriert von frühchristlicher Porträtmalerei.
Tragisch: Sie verließ ihren Mann, um frei leben zu können, kehrte aber zurück und starb kurz nach der Geburt ihres Kindes. Ihre Portraits brachen mit allen Konventionen und beeinflussten die nachfolgende Künstlergeneration.
Wegweisend: Modersohn-Becker war eine der ersten Frauen, die sich nackt malte - ein Skandal!