Rebecca Horn - Vielseitige Künstlerin
Rebecca Horn träumte schon als Kind davon, Künstlerin zu werden. Ihr rumänisches Kindermädchen, selbst Malerin, brachte ihr das Zeichnen bei. Nach einer Lungenvergiftung durch giftige Dämpfe von Glasfasern und Polyesterharz wandte sie sich leichteren, überwiegend organischen Materialien zu: Baumwolle, Bandagen und Federn.
Ihre künstlerischen Ausdrucksformen sind vielfältig. Sie arbeitet mit Installationen (raumgreifende, oft ortsbezogene dreidimensionale Kunstwerke), Performances mit Körper-Extensionen (wie "Finger Gloves" und "Unicorn") und kinetischen Objekten. Weitere Werke umfassen "Spirits", "The Double" und "Concert of Anarchy".
Drei Merkmale prägen ihre Kunst besonders: die Auseinandersetzung mit dem Ort, der im Dialog mit dem Besucher erzeugte auratische Raum und die Wiederverwendung von Objekten in einem fast alchimistischen Prozess. Der Betrachter wird in die Handlungen einbezogen und wird selbst Teil der Performance.
Aha-Moment: Obwohl Horns Projekte etwas Leises und Zaghaftes haben, verwandeln sie die mechanische Motorik des Körpers in Ausdruck der Seelenbewegungen. Das ermöglicht den Betrachtern, verschiedene Wahrnehmungsebenen zu erleben.
Horn verwendet in ihren späteren Werken auch Materialien der Alchemie wie Quecksilber und Spiegel. Ihre Kunst ist trotz technischer Distanz und cleaner Ästhetik von großen Emotionen geprägt und enthält kulturgeschichtliche, literarische und religiöse Bezüge. Für ihre Arbeit erhielt sie bedeutende Auszeichnungen wie den Goslarer Kaiserring und das Praemium Imperiale.