Ciceros Kritik am Epikureismus - Römische Werte gegen griechische Philosophie
Cicero zerlegt Epikurs Lehre systematisch, weil sie seinen römischen Wertvorstellungen völlig widerspricht. Für ihn ist virtus das höchste Gut, nicht voluptas! Militärische Leistung und politisches Engagement für die res publica bringen honos, gloria und fama - nach dem Tod bleibt die memoria.
Seine Hauptkritikpunkte sind vernichtend: voluptas sei pure Bequemlichkeit, der Mensch aber zu Höherem geschaffen. Rücksichtnahme, Verantwortung, Todesverachtung, Gerechtigkeit - das macht einen Menschen aus, nicht Luststreben!
Das "Leben im Verborgenen" ist für Cicero nicht menschenwürdig. Religion und Götterverehrung sind zentral für das Staatswohl, nicht optional wie bei Epikur. Die Entstehung der Welt braucht ein höheres Gestaltungsprinzip, nicht nur zufällig kollidierende Atome.
Praktische Einwände: Man kann nicht permanent von Lust erfüllt sein! Amicitia waren in Rom Zweckbündnisse für politische Interessen, nicht nur zur dauerhaften Lust wie bei Epikur.
Ciceros Skeptizismus steht gegen Epikurs dogmatisches System. Für einen römischen Politiker war die epikureische Lehre politischer Selbstmord - wer sich ins Private zurückzieht, kann nicht für gloria und memoria kämpfen!
Fazit: Der Streit zeigt den fundamentalen Konflikt zwischen griechischer Philosophie und römischen Bürgerpflichten!