Die Cena Trimalchionis - Satire auf Neureiche
Das berühmteste erhaltene Stück des Satyricon ist die Cena Trimalchionis - ein völlig überdrehtes Gastmahl beim Neureichen Trimalchio. Hier zeigt Petron, wie absurd Geldprotzerei werden kann.
Trimalchio ist der Prototyp des ungebildeten Emporkömmlings. Er prahlt mit seinem Reichtum, lässt sich mit Musikbegleitung zum Essen tragen und schenkt hundertjährigen Falernerwein aus - mit dem sich die Gäste dann die Hände waschen! Seine Selbstdarstellung gipfelt darin, dass er sein eigenes Begräbnis probt, komplett mit Grabmal und Testament.
Die Freigelassenen am Tisch führen scheinbar gelehrte Gespräche, die sich aber als leeres Gerede entpuppen. Phileros hält zum Beispiel eine "Lobrede" auf einen Verstorbenen, beschimpft ihn dann aber als "streitsüchtig" und "kein Mensch".
Das Gastmahl entwickelt sich vom Festmahl zum Totenmahl - eine satirische Kritik am oberflächlichen Luxusleben der neronischen Zeit. Petron zeigt: Echter epikureischer Genuss hat nichts mit sinnloser Verschwendung zu tun.
Interessant: Trimalchio demonstriert seine "Karriere" in Wandmalereien im Hauseingang - wie ein antiker Social-Media-Feed seiner Erfolge!