Gefahr in Misenum - Plinius' dramatischer Augenzeugenbericht
Kennst du das Gefühl, wenn die Erde unter deinen Füßen bebt? Plinius der Jüngere erlebte genau das während des berühmten Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. In seinem Brief an den Historiker Tacitus schildert er, wie er nachts beim Studieren plötzlich von Erdbeben geweckt wurde.
Die Situation wird schnell lebensbedrohlich. Obwohl Erdbeben in Kampanien normal waren, waren diese so heftig, dass Gebäude einzustürzen drohten. Die Sonne blieb am Tag unsichtbar - ein unheimliches Zeichen der kommenden Katastrophe.
Plinius und seine Mutter treffen eine kluge Entscheidung: Sie fliehen aus Misenum, bevor es zu spät ist. Doch der Weg wird zur Hölle auf Erden - eine schwarze Wolke senkt sich herab und heiße Asche macht das Atmen fast unmöglich.
Übrigens: Dieser Augenzeugenbericht ist eine der wichtigsten historischen Quellen über Vulkanausbrüche und zeigt dir, wie Menschen in der Antike Naturkatastrophen erlebten.
Die Flucht wird chaotisch. Überall schreien Menschen nach ihren Familienmitgliedern, manche beten verzweifelt zu Jupiter um Rettung. Erst als die Dunkelheit weicht, kehren Plinius und seine Mutter in die Stadt zurück - aber nur, um auf Nachrichten von seinem Onkel Plinius dem Älteren zu warten, der bei der Katastrophe ums Leben kam.