Vergils Leben und die Entstehung der Aeneis
Vergil lebte in einer Zeit großer politischer Veränderungen 70−19v.Chr. und entschied sich bewusst gegen eine Karriere als Anwalt oder Politiker. Stattdessen schloss er sich den Neoterikern an - einer Dichtergruppe, die neue literarische Wege ging.
Ab 39/38 v. Chr. gehörte er zum berühmten Maecenas-Kreis, wo sich die wichtigsten Dichter der Zeit trafen (Horaz, Properz). Dieser Kreis stand Augustus nahe und unterstützte dessen politische Ziele durch ihre Dichtung.
Vergils Hauptwerk, die Aeneis, ist ein Epos über die Irrfahrten des Aeneas nach dem Untergang Trojas. Es diente als Nationalepos der Römer und sollte die Herrschaft von Augustus legitimieren. Das Werk verbindet geschickt mythische Erzählung mit politischer Propaganda.
Merke dir: Die Aeneis ist nicht nur Literatur, sondern auch ein politisches Instrument zur Stärkung von Augustus' Macht!
Das Proömium (die Einleitung) eines Epos enthält immer eine Inhaltsangabe und den Anruf an eine Gottheit oder Muse. Bei Vergil wird sofort klar: Hier geht es um die göttlich gewollte Gründung Roms.