Das Pflegemodell von Roper, Logan und Tierney
Diese Pflegetheorie aus 1980 ist Deutschlands Klassiker und macht Pflege richtig verständlich! Das Modell dreht sich um 12 Lebensaktivitäten (LAs), die jeder Mensch ausübt - von "Atmen" (steht immer an erster Stelle) über "Kommunizieren" und "Essen und Trinken" bis hin zu "Sterben".
Die Lebensspanne zeigt dir: Ein Baby, ein Teenager und ein 80-Jähriger führen dieselben Aktivitäten völlig unterschiedlich aus. Das Abhängigkeits-/Unabhängigkeitskontinuum macht klar, dass jeder Mensch bei jeder Aktivität irgendwo zwischen völliger Selbstständigkeit und kompletter Hilfe steht.
Fünf Einflussfaktoren bestimmen, wie Menschen ihre Lebensaktivitäten ausführen: körperliche (Anatomie, Physiologie), psychologische (Gefühle, Verstand), soziokulturelle (Religion, Kultur), umgebungsabhängige (Klima, Wohnort) und wirtschaftspolitische Faktoren (Geld, Gesundheitssystem).
Die Individualität ist der Schlüssel: Jeder Mensch ist einzigartig in der Art, wie er seine Lebensaktivitäten ausführt. Du fragst dich immer: Wie? Wann? Warum? macht dieser Patient das?
Aha-Moment: Die Lebensaktivitäten sind wie Zahnräder - sie greifen ineinander! Probleme beim Essen beeinflussen die Bewegung, schlechter Schlaf wirkt sich aufs Kommunizieren aus.