Romantik (1830-1900)
Die Romantik entstand nach dem Wiener Kongress 1814/15, der Europa konservativ neu ordnete. In dieser Zeit entwickelten sich liberale und demokratische Bewegungen, nationalistische Strömungen und die Industrielle Revolution veränderte die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse grundlegend.
Die romantische Musik basierte auf der Überzeugung, dass nur Gefühle in das wahre Wesen der Dinge eindringen können. Die Künstler fanden ihre Inspiration in Fantasie, Träumen und der Natur. Eine tiefe Sehnsucht nach dem Unendlichen und Transzendenten prägte diese Zeit, ebenso wie eine Vorliebe für das Dunkle, Nächtliche und Leidenschaftliche.
Musikalisch erweiterte die Romantik die Harmonik und vergrößerte die Orchester. Das Kunstlied, Volkslied und Chorlied erlebten eine Blütezeit. Die Dynamik wurde differenzierter, komplexere Rhythmen und Synkopen kamen zum Einsatz, und die Verbindung von Text und Musik gewann an Bedeutung. Der Mischklang verschiedener Klangfarben wurde zum wichtigen Ausdrucksmittel.
💡 Die Romantik entdeckte die Musik als tiefste Ausdrucksform menschlicher Emotionen und schuf damit eine völlig neue Beziehung zwischen Komponist, Werk und Hörer.