Fallbesprechung: Carinas Erziehungsverhalten
Im Fall "Carina" erleben wir eine Erzieherin, die mit ihrer Kindergartengruppe einen Fantakuchen backen möchte. Dabei zeigt sie problematisches Verhalten: Sie unterbricht Fabienne, ein viereinhalbjähriges Kind, und nennt sie "vorlaut". Als Timo zu spät kommt, wird er zur Strafe zum Aufräumen geschickt und verlässt weinend den Raum.
Nach der Mittagspause kommt Carina selbst zu spät in die Küche, wo bereits Chaos herrscht. Die Kinder haben ohne Anleitung mit dem Backen begonnen. Statt zu helfen, schaut Carina nur zu, bis die Einrichtungsleiterin sie zum Aufräumen auffordert. Der fertige Kuchen ist weder optisch noch geschmacklich gelungen, und die Kinder wirken am Ende niedergeschlagen.
Carinas Verhalten entspricht dem autoritären Erziehungsstil nach Kurt Lewin. Sie trifft Entscheidungen allein, zeigt wenig Einfühlungsvermögen und lässt den Kindern kaum Mitspracherecht. Als sie später die Kinder beim Backen ohne Hilfestellung lässt, wechselt sie plötzlich zu einem extremen Laissez-faire-Stil, was für die Kinder verwirrend ist.
💡 Merke: Ein guter Erziehungsstil sollte konstant sein. Carinas wechselhaftes Verhalten zwischen autoritär und laissez-faire verunsichert die Kinder und führt zu negativen Erlebnissen.
Nach den Kriterien von Tschöpe-Scheffler für gute Erziehung (Selbstständigkeit, Anerkennung, Wärme, Mitbestimmung und Verlässlichkeit) zeigt Carinas Verhalten erhebliche Mängel. Sie fördert weder die Selbstständigkeit noch zeigt sie Anerkennung oder Wärme. Ihr Handeln ist unvorhersehbar statt verlässlich, und sie gibt den Kindern keine Möglichkeit zur Mitbestimmung.