Risikowege nach Klaus Hurrelmann
Klaus Hurrelmann beschreibt drei verschiedene Risikowege bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, die Jugendliche einschlagen können, wenn sie mit den Herausforderungen ihrer Entwicklung überfordert sind. Diese Risikowege stellen Kompensationsstrategien dar, die Jugendliche anwenden, um mit der Nichtbewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben umzugehen.
Externalisierende Variante
Die externalisierende Variante ist durch nach außen gerichtetes Verhalten gekennzeichnet. Jugendliche, die diesen Risikoweg wählen, zeigen oft externalisierende Verhaltensweisen wie Aggressionen gegen andere, Gewalt und Kriminalität.
Definition: Externalisierende Symptome sind Verhaltensweisen, die sich gegen die Umwelt richten und oft als störend oder regelwidrig wahrgenommen werden.
Beispiel: Externalisierendes Verhalten beispiele können Vandalismus, körperliche Auseinandersetzungen oder Diebstahl umfassen.
Evadierende Variante
Die evadierende Variante beschreibt eine Form des Ausweichens und der Flucht. Jugendliche, die diesen Weg wählen, zeigen oft wechselhafte soziale Beziehungen und neigen zu suchtgefährdetem Verhalten.
Vocabulary: Evadierend Bedeutung - Der Begriff "evadierend" stammt vom lateinischen "evadere" ab und bedeutet "ausweichen" oder "entfliehen".
Highlight: Die evadierende Problemverarbeitung äußert sich häufig in unkontrolliertem Konsum von Drogen und übermäßiger Nutzung elektronischer Medien.
Internalisierende Variante
Die internalisierende Variante ist durch nach innen gerichtetes Verhalten charakterisiert. Jugendliche, die diesen Risikoweg wählen, neigen zu Rückzug, Isolation und psychosomatischen Störungen.
Definition: Internalisierende und externalisierende Störungen unterscheiden sich darin, dass internalisierende Störungen sich primär auf das Innenleben des Individuums auswirken, während externalisierende Störungen sich in nach außen gerichtetem Verhalten manifestieren.
Highlight: Bei der internalisierenden Variante wird der Versagensdruck nicht nach außen abgeschoben, sondern trifft die eigene Psyche des Jugendlichen.
Diese Risikowege bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann bieten einen wertvollen Einblick in die verschiedenen Strategien, die Jugendliche anwenden können, wenn sie mit den Herausforderungen ihrer Entwicklung überfordert sind. Das Verständnis dieser Risikowege kann Eltern, Pädagogen und Therapeuten helfen, gefährdete Jugendliche frühzeitig zu erkennen und angemessen zu unterstützen.